Ladungssicherung beim Wohnmobil
- Ladungssicherung beim Wohnmobil – das müssen Fahrer beachten
- Warum ist die Ladungssicherung so wichtig?
- Wie kann die Ladung im Wohnmobil gesichert werden?
- Wie wird ein Wohnmobil richtig beladen?
- Wie wird die Überladung beim Wohnmobil berechnet?
- Wie sieht es mit der maximalen Achslast aus?
- Was passiert bei der Überladung des Wohnmobils?
Ladungssicherung beim Wohnmobil – das müssen Fahrer beachten
Wohnmobile sind kleine fahrbare Mobilheime, in denen die Möbel aus Sicherheitsgründen in der Regel fest verbaut sind. Hinzu kommt die lose Ladung wie zum Beispiel die Reisetaschen, Küchenutensilien, Fahrräder und vieles mehr. Damit sie während der Fahrt nicht unkontrolliert im Fahrzeugraum herumgeschleudert werden, müssen sie entsprechend gesichert werden. Außerdem sollten Wohnmobilbesitzer und -fahrer eine Überladung vermeiden. Die kann nicht nur gefährlich werden, sondern wird auch mit einem Bußgeld geahndet.
Warum ist die Ladungssicherung so wichtig?
Der Hauptgrund, aus dem Fahrzeughalter stets ihre Ladung sichern sollten, ist die damit verbundene Gefahr einen Unfall mit dem Wohnwagen zu verursachen. Herumfliegende Gegenstände können den Fahrer oder die Passagiere verletzen. Das wiederum kann zu Unfällen führen, die nicht nur die Insassen selbst, sondern auch das Umfeld in Gefahr bringen. Außerdem sollte vermieden werden, dass nicht ausreichend gesicherte Gegenstände auf die Fahrbahn gelangen und dort ebenfalls zum Unfallrisiko werden. Darüber hinaus ist eine Ladungssicherung aus den folgenden Gründen unvermeidbar:
- Gesetzliche Vorschriften: Aus der Straßenverkehrsordnung geht klar hervor, dass die Ladung sowie auch die Hilfsmittel zur Ladungssicherung ausreichend verstaut oder gesichert werden sollten. Sie dürfen nicht verrutschen oder umfallen, wenn es beispielsweise zu einer Vollbremsung oder einem Ausweichmanöver kommt. Auch unnötiger Lärm durch herum rollende Gegenstände soll vermieden werden.
- Schutz der Ladung: Durch die Sicherung aller beweglichen Gegenstände werden diese vor Schäden geschützt. Schließlich wäre es sehr ärgerlich, wenn ein teurer Laptop oder ein Gasgrill kaputt gehen würden, nur weil sie nicht verstaut worden sind.
Grundsätzlich ist der Fahrer für die Ladungssicherung verantwortlich. Er sollte deswegen vor der Abfahrt noch einmal kontrollieren, ob alles richtig festgezurrt und fixiert worden ist. Für Mitfahrende im Wohnmobil gilt Anschnallpflicht. Sie dürfen sich also nicht frei im Wohnraum bewegen, sondern müssen während der Fahrt die gesamte Zeit auf einem Sitz Platz nehmen, der mit einem Dreipunktgurt ausgestattet ist.
Wie kann die Ladung im Wohnmobil gesichert werden?
Möglichkeiten zur Fixierung loser Gegenstände im Wohnmobil gibt es viele. Hängeschränke mit entsprechenden Sicherungen eignen sich hervorragend zum Verstauen kleiner Dinge. Größere Habseligkeiten lassen sich mit Gurrten festzurren. Bei der Auswahl der Spanngurte sollte unbedingt auf deren maximale Zuglast geachtet werden. Schwere Gegenstände lassen sich zusätzlich mit einer Antirutschmatte sichern.
Wie wird ein Wohnmobil richtig beladen?
Neben der Sicherung spielt auch die richtige Beladung eine wichtige Rolle. Sie trägt nämlich zu einem besseren Fahrkomfort bei. Fahrzeughalter und Fahrer sollten die folgenden Punkte beachten:
- Besonders schwere Ladung sollte in der Nähe der Achsen verstaut werden. Dabei darf die jeweilige maximale Achslast nicht überschritten werden.
- Alles weitere Gepäck sollte gleichmäßig im Fahrzeug verteilt werden, damit es nicht zu Disbalancen kommt, die beim Fahren stören könnten.
- Die maximal erlaubte Traglast des Wohnmobils darf nicht überschritten werden.
- Vor der Abfahrt sollte das Fahrzeug samt Ladung gewogen werden. Das ist unter anderem beim TÜV möglich.
Wie wird die Überladung beim Wohnmobil berechnet?
Jedes Fahrzeug hat ein zulässiges Gesamtgewicht. Damit ist gemeint, wie viel das Fahrzeug inklusive Ladung und Passagiere wiegen darf. Nähere Informationen finden Fahrzeughalter in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 in der Zeile F. Bei Wohnmobilen liegt das erlaubte Gesamtgewicht in der Regel bei 3,5 Tonnen. Um sicherzugehen, sollte dennoch immer ein Blick in die Zulassungsbescheinigung geworfen werden. Dort finden Fahrzeughalter außerdem eine andere wichtige Kennzahl: Das Leergewicht des Wohnmobils. Das wird in der Zeile G angegeben. Um herauszufinden, wie schwer die Ladung sein darf, muss einfach nur das Leergewicht vom zulässigen Gesamtgewicht abgezogen werden.
Wie sieht es mit der maximalen Achslast aus?
Zusätzlich muss unbedingt die maximale Belastung von Vorder- und Hinterachse ermittelt werden. Üblicherweise muss die Vorderachse im Leerzustand mehr Gewicht tragen, da dort der Motor sitzt. Das ändert sich aber, sobald Personen einsteigen und Gepäck zugeladen wird. Dann wird hauptsächlich die Hinterachse belastet. Deswegen sollte stets darauf geachtet werden, dass der Großteil der Ladung nicht im Bereich der Hinterachse gelagert wird. Wie hoch die maximale Belastung von Vorder- und Hinterachse ist, lässt sich ebenfalls in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 unter den Punkten 8.1 und 8.2 nachlesen.
Was passiert bei der Überladung des Wohnmobils?
Eine Überladung kann schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Wenn die maximale Traglast der Achsen überschritten wird, kann das beispielsweise zu Problemen beim Lenken führen. Auch die Reifen können stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Darüber hinaus müssen Fahrzeughalter mit hohen Bußgeldern und sogar mit Punkten in Flensburg rechnen. Wie hoch die Strafzahlung ausfällt, hängt von der Höhe der Überladung ab. Bei Fahrzeugen bis 7,5 t gelten diese Regelungen:
Überladung | Konsequenzen |
5 Prozent | 10 Euro |
10 Prozent | 30 Euro |
20 Prozent | 95 Euro und 1 Punkt in Flensburg |
25 Prozent | 140 Euro und 1 Punkt in Flensburg |
30 Prozent | 235 Euro und 1 Punkt in Flensburg |
Wer sein Wohnmobil überlädt, riskiert also nicht nur ein hohes Bußgeld, sondern kommt auch dem Verlust des Führerscheins einen Schritt näher. Wer vorhat, mit dem Wohnmobil ins Ausland zu fahren, muss unter Umständen mit deutlich empfindlicheren Strafen rechnen. In Österreich werden zum Beispiel Bußgelder von bis zu 5.000 Euro verhängt. In Spanien liegt die Höchststrafe bei 4.600 Euro.